THE SOUND OF TYPE
Akustische Untersuchungen zum Thema Schrift
Diplomarbeit
Im Laufe meines Studiums fokussierte ich mich zunehmend auf das Themenfeld Typografie und typografische Gestaltung. Mein Interesse an audiovisueller Arbeit führte ich neben dem Studium bei Videoproduktionen und der Tätigkeit in Bandprojekten fort. Der akustische Aspekt in meinem Schaffen wurde dabei zunehmend wichtiger. Beim Thema meines Diplomes stand ich nun vor der Wahl, meinem Studienhauptschwerpunkt Typografie nach zu gehen, oder mich ganz auf das Akustische, meinem Privatstudium einzulassen. Die Idee und eine erste Recherche zur Fusion dieser beiden Bereiche ergab kaum brauchbare Beispiele, die sich mit beiden Themen beschäftigt hatten. Akustische und musikalische Werke scheinen immer stark subjektiv vom Künstler geprägt zu sein. Sie stehen autark, brauchen keine Erklärung, fallen eher in die Kategorie Kunst und bleiben der Allgemeinheit unzugänglich. Schrift dagegen braucht Inhalte, um Informationen weiter zu tragen zu können. Erst durch das Verstanden-Werden hat Schrift einen Sinn. Mit dem Erlernen von Sprache ist man bereits im Kindesalter fähig, Gedanken und Emotionen auszudrücken. Der nächste Schritt ist dann das Erlernen von Schrift, die es uns ermöglicht, komplexe nicht verbal geäußerte Inhalte zu verarbeiten und uns mitzuteilen. Musik und Akustik wird dagegen als recht strukturierte Wissenschaft betrachtet und dient nur als Ausdrucksmöglichkeit für darin Studierte. Würde man Kleinkinder anders mit Musik in Berührung bringen, als es in der Pädagogik heute geschieht, hätten wir eine weit musikalischere Gesellschaft. In ihr wäre es auch verbreitet, sich mehr über Musik und Akustik zu äußern und zu verständigen. Der Musiker Heinrich Jacoby kritisiert die Musikpädagik und zieht dabei Vergleiche zum Erlernen der Sprache: „Wenn wir ans Sprechen und Schreiben denken, denken wir zunächst auch nur an das allgemeine Ausdrucks- und Verständigungsmitel, und nicht an Literatur und Dichtung oder an dramatische Rezitation.“